Ohne Schweiß keinen Preis, der erste Spaziergang zur Entfettung
Hier regnet es schon seit Tagen und das wird auch so bleiben, da am anderen Ende der Insel zwei Zyklone um die Vorherrschaft kämpfen. Trockene Tagesabschnitte sind relativ selten, aber es gibt sie.
So bin ich gestern Mittag bei lauschigen 31 Grad und bewölktem Himmel zur Erkundung eines ersten 10 Kilometer Spaziergangs aufgebrochen. Kaum 5 Minuten aus dem Haus, verschwanden die Wolken und die Sonne konnte mich schonend rösten, während die Luftfeuchtigkeit mich dabei sanft dünstete. Ich hätte umdrehen und abbrechen können, aber ich dachte, das ist nur ein kurzes sonniges Intermezzo.
Es ging gleich bergauf, was meine Herzfrequenz jenseits von 150 Schlägen trieb, da sollte sie auch bleiben in den nächsten 2 Stunden. Hier zeigt sich der einzige Vorteil der Kombination faul+fett. Man ist bei der kleinsten Anstrengung schon im Trainingslevel.
Diese Jeeps sieht man an jeder Ecke. Aufgeblasen und für 15 Personen zugelassen, kennt sie jeder als Jeepney, der im öffentlichen Nahverkehr eingesetzt wird.
Diese Variante heißt hier nicht Jeep, sondern Owner-Type und ist ebenfalls auf dem Land weit verbreitet. Sie rosten nur an strategisch wichtigen Stellen, denn alles Unwichtige ist aus rostfreiem oder verzinktem Stahl. Man kann sie fast bedenkenlos überschwemmen, weil es keine Kunst- oder Schaumstoffe gibt, auch Elektronik findet man nur, wenn man sein Handy im Auto gelassen hat. Angetrieben werden sie meist von Isuzudieseln, alles andere kommt vom Schrottplatz und meist nur Dekoration. Das Licht vorn und die Hupe funktionieren, alles andere ist Dekoration.
Ich habe tatsächlich mal überlegt, mir so ein Auto zu kaufen, aber bei 30+ Grad ohne Fenster, Türen, Aircon oder wenigstens einer Verkleidung macht das keinen Spaß. Dafür sind sie spottbillig. Die Preise liegen zwischen 1000 und 2000€.
Weiter ging es durch drei Stadtteile, die eher kleine Siedlungen sind und sich Barrangays nennen bis zum höchsten Punkt der Tour, zum Friedhof. Einer der schönsten Flecken hier mit Aussicht auf die Vulkane auf der einen Seite und zum Meer auf der anderen Seite.
Ein paar Kilometer weiter und schon etwas garer erreichte ich den Hauptstrand des Dorfes. Zur Erklärung, dies ist kein Sturmschaden, das Häuschen liegt da schon ne Weile.
Hier ging es aber erstmal nicht weiter, die Wellen meinten, der Strand gehört heute ihnen. Ich habe zuerst überlegt, mich daran vorbeizuschleichen, aber die Wellen waren mir dann doch zu stark. Normalerweise ist hier auch bei Flut noch 10 Meter Strand und die Flut war schon Stunden vorbei.
Also wieder zurück auf die Straße und die nächste Abbiegung rechts, ist ja nur ein Kilometer mehr.
Seht ihr in der Mitte des Bildes den Bagger? Dahin will ich. Das ist das Ende des Deiches, der mich nach Hause führt. Aber wie ihr auch seht, ist die Bucht nicht trocken, wie sie jetzt nach Gezeitentabelle sein sollte, sondern voller Wasser. Mir blieb nichts weiter übrig, mir einen Ziegenpfad zu suchen, wenn ich nicht nochmal zurückgehen wollte.
Diesen Ziegenpfad habe ich auch gefunden, kurz vor den Mangroven, sogar samt Ziegen. Mittlerweile war ich ganz gar und mein Nacken spannte schon ein wenig. Ich war ja schon knapp 2 Stunden unter der Mittagssonne unterwegs.
Wenn ihr auf diesem Bild genau hinschaut, seht ihr in der Bildmitte einen Funkmast und rechts daneben eine Brücke. Von dort ist es nur noch ein Kilometer bis nach Hause. Bis dahin muss ich noch einige Male runter vom Deich und wieder hoch und wieder runter und wieder hoch, weil man aus mir nicht verständlichen Gründen im Deich ab und an eine Lücke gelassen hat. Mir ist aufgrund dieser Konstruktion auch nicht klar, was oder wen dieser Deich schützen soll. Vielleicht ist er nur eine Arbeitsbeschaffungsmaßnahme vom Bürgermeister, ausgeführt von ihrem Bruder.
Alles in allem eine schöne Strecke zum Spazierengehen, ungefähr 10 Kilometer, wenn ich keine Umwege gehen muss.
Dies wird auf jeden Fall einer meiner Strecken, die ich öfter gehen werde. Keine übertrieben nervigen Hunde, abwechslungsreich und zum großen Teil abseits der Hauptstraße.
Das einzige, was mich wirklich gestört hat, ist mein neues Telefon. Ich bin es gewohnt, es für Fotos mit einer Hand einzuschalten, dank Fingerprintsensor am Powerbutton. Aber bei diesem Samsung funktioniert das anscheinend nicht, ich muss immer noch extra mittels Fingerscan auf dem Display entsperren. Ist nervig, aber dafür ist die Qualität der Fotos besser und es ist wasserdicht.
Und das ist ja auch was, oder?
5 Minuten, bevor ich mein Haus erreichte, kam Wind auf und die Wolken verdeckten die Sonne, 10 Minuten später regnete es. So gesehen war auch das Wetter perfekt.
Sehen auf den ersten Blick echt gut aus.
Vielleicht kannst Du ja die Türen aushängen?
Um ein bisschen Klimaausgleich zu schaffen 👍😉
Die Herzfrequenz ist zum Fettabbau bei ca. dreiviertel deiner Maximalfrequenz gut aufgehoben.
Sollte aber tatsächlich auch mindestens 1 Stunde gehalten werden.
Natürlich bei Deiner Aussicht und solchen tollen Bildern kein Problem 😁😁😉
Da sind keine Türen, nur diese Bleche...
Meine Herzfrerquenz wird sicher wieder sinken, ich war lange nicht so schnell unterwegs, es ging gleich bergauf, extrem schwül und im Dorf weht kein Lüftchen.
Keine guten Startbedingungen für ein erfolgreiches Training ☹️
Aber Du lässt dich ja auch nicht unterkriegen.👍
Also nehmen wir es wie es kommt 😁😃
Ausruhen können wir uns später immer noch.
LG.
👍