Gegen den Verfall Tag 55

Schnorcheln, Schlemmen und der ganz normale Widerspruch

Andere Interessen und trotzdem ein Nachmittag zussammen. Heute war so ein Tag.

Reccandra wollte mit, aber an den anderen Strand. Nicht zum Schwimmen, nicht zum Spazieren, nicht zum Schnorcheln – eigentlich nur in die Strandbar. Für mich war das perfekt. Endlich mal wieder Zeit für mich. Und endlich auch das richtige Wetter, um mehr als eine Stunde lang gemütlich das kleine Riff dort abzuschnorcheln.
Das hat mir wirklich gefehlt.

https://youtube.com/shorts/ZA1ezvhkSso?feature=share
So sehr, dass ich ohne Zögern in Kauf genommen habe, heute nur gute acht Kilometer gelaufen zu sein. Man kann nicht alles haben, und manchmal ist genau das der Gewinn. Ich wäre gerne länger im Wasser geblieben, aber es war dann doch zu spät dafür. Dann steht die Sonne zu schräg und es wird unten zu dunkel, besonders bei diesem milchigen Wasser.

Während meine Freundin brav Wasser trank – ganz diätkonform – haben sie und ihr Bruder sich einmal quer durch die Karte gegessen. Was ich ihnen nicht mal übelnehmen kann, denn das Essen ist wirklich gut.
Ich selbst hatte nichts Richtiges zu essen, aber ein paar apfellastige Leichtbiere nach dem Schnorcheln. Irgendwie musste ich ja das Salz von meinen Lippen bekommen. Später zu Hause dann noch ein richtiges Bier. Am Ende war’s kein Kaloriendefizit mehr, aber das war mir heute egal. Es ist ja nur ein Tag von vielen.

Hin und wieder überlege ich, wieder Unterwasseraufnahmen zu posten. Einfach zeigen, was ich so sehe da unten. Aber ich weiß, wie das ankommt. Wer noch nie selbst geschnorchelt oder getaucht ist, stellt sich die Unterwasserwelt immer bunt, klar und spektakulär vor. Und dann schaut man mein Video und sieht grün-graue Milchigkeit, zehn Meter Sicht und grünbraune Korallen neben sandigem Grund. Keine Farben, keine Weitsicht und selbst die Fische sind nicht so farbenfroh wie erwartet.
Natürlich kann man mit HDR und Nachbearbeitung was rausholen. Oder mit Lampen Farben in den Vordergrund zwingen. Aber dann zeige ich nicht mehr das, was ich sehe. Und genau deshalb mache ich das nicht mehr.

Es war ein schöner Tag. Anders schön. Und das reicht manchmal völlig aus.

Das sieht der auch so.

Danke fürs Lesen.

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