Biestjaeger: Die Schwarze Pyramide -53- In Die Tiefen - 3 von 10

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Was bisher geschah:
Nach dem Verlassen des Genlabors trafen die Biestjaeger auf eine ungewöhnliche Konstruktion …

Eine seltsam gekleidete Frau stand da. Die Hände im Schoss gefaltet und die Haare zu einem Ferenschwanz zusammen gebunden, war sie von einem hellen, blauen Licht umgeben. Sie beugte ihren Oberkörper zur Begrüßung leicht nach vorn. Die Abenteurer zogen überrumpelt ihre Waffen. Doch die Gestalt schaute einfach ins Leere. Ihr Körper wurde in regelmäßigen Abständen von hellen Linien durchzogen.

»Wer seid ihr?«, fragte Grayden und hob sein Schwert.
»Meine Bezeichnung ist Visuelle Schnittstelle Vessna08.«
Jeder war von dieser Erscheinung fasziniert und gleichermaßen verwirrt.
»Wo kommt ihr auf einmal her?«, fragte der Schildmeister.
»Ich werde auf Wunsch der Humanoiden generiert, damit eine körperliche Erscheinung zu einer leichteren Kommunikation zur Verfügung steht«, sagte sie und zeigte mit einer Hand auf Ramloc und Magnus.
Dimitrion ging auf die Frau zu und fuhr seitlich mit seinem Arm durch die flirrende Gestalt. Ohne Widerstand konnte er seine Hand hindurch ziehen.
»Sie ist wohl eine Art Kontaktbild. Aber niemand hat eine Formel gesprochen. Das ist merkwürdig«, sagte der Halbelf grübelnd.
»Du bist die Stimme aus´m Kast´n?«
»Ja.«
»Kannst du uns helfen?«
»Spezifikation erforderlich.«
Ramloc kratzte sich am Kopf. Die Stimme verhielt sich äußerst merkwürdig.

»Wo sind die Quellen?«
»Anfrage wurde nicht verstanden. Bitte Spezifizieren.«
»Wo befinden sich die Quellen aus denen die Energie für den Turm gewonnen wird?«, fragte Grayden als er eine Sekunde überlegt hatte.
»Die Energiequellen befinden sich auf der 23. Ebene. Doch leider muss ich sie davon in Kenntnis setzen, das der Zutritt versperrt ist.«
»Wodurch ist er versperrt?«
»Nur befugtes Personal hat Zugang zu dieser Ebene.«
»Aber wir müssen auch dahin«, sagte Ramloc.
»Bitte identifizieren sie sich«, sagte die Frau wieder und zeigte mit ihrer Hand auf den Kasten aus dem der Lichtstrahl kam.
»Das kennen wir schon«, sagte Ramloc und stellte sich neben den Kasten. Dann winkte er den Schildmeister heran. »Deine Hand hat die Tür geöffnet, dann wird´s auch diesmal klapp´n.«
»Bitte identifizieren sie sich.«

Grayden legte seine Hand auf das Muster, die Linien fuhren wieder darunter entlang aber es tat sich nichts. Er schaute zu der Gestalt rüber. Sie stand still in der Mitte der Plattform und machte einen abweisenden Eindruck. Sekunden verstrichen.
»Du hast bestimmt etwas falsch gemacht, wa?«
»Versuch es noch mal«, forderte Shana ihn auf.
Grayden legte wieder seine Hand auf das Muster. Wieder geschah nichts.
»Identifikation erfolgt ... Keine Befugnis verzeichnet ... «
»Das klingt nicht gut«, sagte Magnus.

Die Frau flackerte. Ihre Ränder verzerrten sich. Dann löste sie sich auf und der Lichtstrahl erlosch.
»Visuelle Schnittstelle abgeschaltet ... Technische Störung ... Bitte warten Sie.“
»Was machen wir jetzt?«, fragte Shana.
»Abwarten. Nach den Störungen der Plattform ging es schließlich auch wieder weiter«, antwortete Grayden.
Etwas was bewegte sich an den Ecken der Plattform. Die Leuchtgloben wurden eingezogen und durch röhrenförmige Geräte ersetzt.

»Unbefugter Zutritt. Sicherheit gefährdet. Bitte bleiben sie ruhig, die Lasertürme haben sie erfasst. Bei abnormen Verhalten werden sie eliminiert.«
Die Röhren richteten sich mit einem mechanischem Surren aus und zielten auf die Abenteurer. Grayden schaltete seinen Schild ein und zog Shana hinter sich. Sie zogen ihre Waffen und formten einen Kreis.
»Ich hab doch gesagt, du hast was falsch gemacht.«
»Bei der Tür hat es auch geklappt«, verteidigte sich Grayden.
»Vielleicht hätte ich meine Hand darauf legen sollen«, warf Shana ein.
»Und warum hätte es bei dir anders reagieren sollen?«
»Na weil, die Gestalt eine Frau war und vielleicht hat nur eine Frau diese Befugnis.«
»Klingt nicht überzeugend.«
»Ein Versuch hätte nicht geschadet.«

Im Schutz des Schildes traten sie langsam rückwärts auf den Kasten zu. Die Bewegung wurde von den Lasertürmen genauestens verfolgt. Shana legte ihre Hand auf das Muster und sie warteten ab was geschehen würde. Sie warf ein Blick auf den Kasten und eine leuchtende Schrift lief im unteren Teil entlang die sie nicht verstand. Dann hörten sie ein Knistern wie Feuer und aus den Röhren trat Dampf hervor.

»Fehlfunktion«, sagte die Stimme aus dem Kasten. »Energieniveau zu niedrig. Sekundärmassnahme eingeleitet.«
Damit hallte ein Brummen über die Plattform hinweg und sie begann sich wieder zu bewegen. In einer Seitenwand öffnete sich ein Schott und sie steuerten darauf zu.
»Schnell runter von hier«, rief Grayden und sie rannten zum Geländer.

Doch es gab keine Möglichkeit irgendwo Halt zu finden um über das meterhohe Metallgitter zu klettern, das am Geländer hoch schnellte. Sie waren gefangen. Magnus wollte eine Räuberleiter bauen und hob Dimitrion auf seinen Schultern hoch, doch in dem Moment durchquerte die Plattform das Schott welches sich knirschend hinter ihnen verschloss. Die Plattform stoppte abrupt. Banges Warten folgte. Nach wenigen Sekunden teilte sich die Plattform in zwei Hälften und ein Spalt erschien, dessen Ränder immer weiter auseinander drifteten.

»Haltet euch irgendwo fest«, rief Grayden und legte immer wieder seine Hand auf das Muster, doch die Frau erschien nicht mehr.
Das widerliche Geräusch von schleifendem Metall quälte ihre Ohren. Sie hatten nur noch zwei Meter Platz und wichen zum Rand zurück. Unter sich sahen sie Felsen aus der Dunkelheit ragen. Und einen steilen Hang, der durch eine Lücke zwischen den Felsen hindurch führte. Es würde zwar schmerzhaft sein dort herunter zu fallen aber das war immer noch besser als von Felsen aufgespießt zu werden, entschied der Schildmeister.

»Da drüben. Seht ihr? Da können wir runter.«
»Hast du Ferasbrand? Wir werden uns sämtliche Knochen brechen«, sagte Shana.
»Besser das, als auf den Felsen zu enden«, sagte er und sie gingen auf dem schmaler werdenden Stück Plattform auf die andere Seite.

Dort angekommen sah Grayden, das der Steilhang kein Ende zu haben schien aber sie hatten keine Wahl. Staub wirbelte auf wo er in den Kies fiel und er rutschte herunter. Er hörte wie die anderen hinterher sprangen und anfingen den Hang herab zu rollen. Sie rutschten über Steine und Felsen. Jeder riss sich starke Wunden an den ungeschützten Stellen auf als sie nach Dutzenden von Metern aus der Dunkelheit in eine Kaverne rollten.

Sie überschlugen sich immer und immer wieder. Das Rutschen und Fallen wollte kein Ende nehmen. Grayden zweifelte an seiner Idee. Dann hörte das Rutschen plötzlich auf und er fiel kurz in der bloßen Luft.
Nach einer Schrecksekunde prallte er auf steinigen Boden. Er drehte sich zwei Mal und stoppte den Fall. Neben ihm landeten die anderen, die beim Aufprall aufkeuchten und stöhnten. Jemand hustete in der klammen Dunkelheit. Der Schildmeister stand auf und sah zu Shana herüber.

»Ist doch gut gegangen.«
»Das Glück ist mit den Mutigen«, sagte Magnus.
»Oder mit den Dummen«, entgegnete Shana.
»Ist manchmal ein und das Selbe, wa?«
»Wärt ihr lieber aufgespießt worden?«, fragte Grayden unwirsch.

Ein Lapis Khalsari in der Hand des Halbelfen flammte auf und beleuchtete den Absatz auf dem sie standen. Als Grayden nach oben sah, konnte er die Plattformen sich wieder schließen sehen. Seine Gefährten stöhnten hier und da ein wenig aber niemand hatte sich bei dem Sturz etwas gebrochen. Sie befanden sich auf einem steinigen Vorsprung in einer von Furchen durchzogenen Felswand, dessen Zacken scharf wie eine Klinge waren. Zur rechten Seite verlief die Felswand bogenförmig und schuf eine kleine geschützte Nische. Auf der linken Seite dagegen brach das Gestein abrupt ab und führte in die Tiefe. Unter ihm erstreckte sich ein kleiner See, der einige schwache Lichter reflektierte.

Fortsetzung folgt in Episode 54 - In Die Tiefen 4 von 10 ...

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